Acht Felder der Veränderung / Feld N° 2

My
Strategy.
our
Strategy.

Mit dem Begriff Strategie kann eigentlich kein Mensch was anfangen. Oder alle können es. Ein Widerspruch? Überhaupt nicht. Manche Menschen sagen: »Meine Strategie ist . . .«, und meinen damit ihre »Vorgehensweise«, also eher einen Prozess, einen Ablauf, eine Taktik. Manchmal sogar nur eine Technik. Strategie (umso mehr, wenn es um »unsere« Strategie, also um die Strategie etwa eines Unternehmens geht) sagt aber eben gerade nichts darüber aus, wie man vorgehen möchte. Strategie sagt, welchen Handlungsrahmen man sich geben möchte; in welchem Umfeld der Handlungsrahmen gelten soll; wo man in diesem Handlungsrahmen seine Schwerpunkte setzen will; und natürlich: was man sich von der Schwerpunktsetzung erwartet. Der letzte Aspekt ist besonders wichtig, weil er die Strategie überprüfbar macht: Ist das, was wir uns erwartet haben, eingetreten? Schaun Sie sich mal unser Modell an.

Wenn die Dinge zu kompliziert sind, vermasselt bloß wieder irgend jemand was.* Deshalb: Ein besonders einfaches Strategiemodell in fünf Fragen.

(* Sagte auch schon »The Big Lebowsky« – kennen Sie den Film?)

Frage N° 1

Was ist die für unser Geschäft relevante (Um)welt? Wer sind die relevanten Player in dieser Welt?
Frage N° 2

Was erwartet diese Umwelt von uns? Was erwarten die Player von uns, die in dieser Umwelt eine Rolle spielen? Und die für uns relevant, also wichtig sind?
Frage N° 3

Wie können wir möglich machen, was unsere Umwelt sich wünscht? Und welchen Zeitrahmen wollen wir uns setzen, um der Erfüllung dieser Wünsche (schnell) näher zu kommen?
Frage N° 4

Da Mittel ja grundsätzlich begrenzt sind: Wie wollen wir die Mittel, die wir zur Verfügung haben, auf unsere Vorhaben verteilen?
Frage N° 5

Damit wir sehen können, ob gelungen ist, was wir uns vorgenommen haben: Was wäre denn eine gute Entwicklung in jedem unserer Vorhaben?

Noch zwei Sätze – aus zwei ziemlich unterschiedlichen Welten; aber schließlich können die Konzepte »MY« und »YOUR« auch ganz schön weit auseinander liegen:

// I always skate where the puck is going to be –
not where it was. //

Wayne Gretzky
Kanadischer Eishockeyprofi

// Und dennoch glaube ich, dass man dem Ziel näher kommt, wenn man sagt, dass es auf die meisten Fragen Antworten gibt, falls sie richtig gestellt werden. //

Halldór Laxness (1902–1998)
Isländischer Schriftsteller und Nobelpreisträger Literatur

Wo wir schon den großartigen Halldór Laxness zitieren, müssen wir auch zeigen, wie schön er gelebt hat – Halldór Laxness‘ Haus und Wagen.*

(* Unser herzlicher Dank geht an den Fotografen: Jóhann Heiðar Árnason – CC BY – SA 3.0, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=5596174)